Tag des Fisches

Seen im Ahlenmoor

Auch wenn es im Hochmoor einige Wasserflächen, sogenannte Mooraugen bzw. Kolke, gibt, leben in ihnen aufgrund des sauren und nährstoffarmen Wassers keine Fische. Diese findet man hingegen in den Entwässerungsgräben und Moorrandseen, wie den Halemer und Dahlemer See oder dem Flögelner See. Dabei sind neben Fischarten wie Rotauge, Karpfen oder Hecht auch Aale vertreten. Denn obwohl sie zwar Aussehen, wie Schlangen und auch ihr Name „Aal“ im Endeffekt eine Verkleinerungsform von „Schlange“ ist, gehören sie zu den Knochenfischen.

Doch was ist nun denn eigentlich so erwähnenswert an den Aalen?

Neben ihrem Aussehen, sicherlich ihr Lebenszyklus! So verbringen europäische Aale zwar während ihres Erwachsenseins Jahrzehnte in Flüssen, Flussmündungen oder Seen, wandern danach aber zur Fortpflanzung in die Sargassosee, ein Teil des Atlantiks östlich von Florida. Diese Reise dauert meist zwischen einem und drei Jahre. Hierbei bildet sich ihr Verdauungstrakt zurück, sie hören auf zu fressen, ernähren sich lediglich von ihren Fettreserven und wechseln von einer grün-braunen Färbung hin zu einer silbrig-grauen Färbung. In diesem Stadium haben sie daher auch den Namen „Blankaal“ oder „Silberaal“. Angekommen in der Sargassosee laichen die Tiere ab und sterben.

Die geschlüpften Larven schwimmen nun unter anderem aktiv in Richtung Europa. Bereits vor der Küste Europas haben sich die Larven zu Glasaalen entwickelt und schwimmen nun flussaufwärts in die Gewässer des Landesinneren. Während dessen entwickeln sie sich nochmal weiter, in die gelblichen „Steigaale“ bzw. „Gelbaale“, um danach in ihren neuen Heimatgewässern erwachsen zu werden und den Kreislauf nach einigen Jahrzehnten von neuem beginnen zu lassen.

Wie so viele Tiere ist aber leider auch der Aal vom Aussterben bedroht und gilt als stark gefährdet. So sind seine Populationszahlen seit den 1970ern um 98 % gesunken.

Ein Grund für den Rückgang sind zudem die vielen Giftstoffe, die in die Flüsse und Gewässer gelangen. Da diese meistens fettlöslich sind und die Aale sich für ihre lange Reise mit der Zeit Fettreserven von bis zu 30% anfressen, lagern sich die Giftstoffe dementsprechend stark an und können die Reproduktionsorgane schädigen, sodass eine Fortpflanzung nicht mehr möglich ist und die lange Reise umsonst war. Aber auch Wasserkraftwerke behindern sie stark an ihrer Wanderung, sodass auch einige Tiere durch Turbinen der Kraftwerke sterben.

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