Tag des Bieres am 23.04.
2023 müssen wir ohne Gagelbier auskommen
Vor kurzem stand wieder die alljährliche Gagelernte an. Der Gagelstrauch wurde früher statt Hopfen als Gewürz für Bier genutzt aber auch zur Motten- und Ungezieferabwehr verwendet. An dem moortypischen, winterkahlen Laubstrauch sitzen sowohl an den Zweigen als auch den Knospen und später Blättern dicht aneinander goldglänzende Drüsen, die stark duftende ätherische Öle absondern. Diesen gageltypischen Geruch kann man am besten wahrnehmen, wenn man die lanzettlich, etwas gesägten Blätter oder Knospen zwischen den Fingerspitzen zerreibt. Wenn der Geruch an den Knospen besonders intensiv ist, ist es der richtige Zeitpunkt um zu ernten.
Gagel steht unter Schutz und darf nur mit einer Ausnahmegenehmigung geschnitten werden. Aber selbst dann machen wir es mit Verantwortungsbewusstsein und schneiden nur dort Zweige ab, wo sie wegen des Lichtraumprofiles für die Moorbahn sowieso weg müssten.
Für die Ernte werden die kleinen, rötlich braunen tannenzapfenartigen Blüten in Handarbeit von den Ästen gezupft. Ab und an legen wir eine Pause ein und überprüfen, ob wir unser Gewichtsziel von 500 Gramm schon erreicht haben. Nach drei Stunden Arbeit haben wir dieses Ziel dann erreicht.
Dieses Jahr wird es kein Gagelbier geben, da der Gagel als Zutat zum Bier, trotz historischem Hintergrund in der Brauerei, nicht als Lebensmittel in der EU zugelassen ist. Wir finden: sehr schade! Ein leckeres Bier darf zurzeit leider nicht gebraut werden.